Machbarkeitsstudie für eine 4. Reinigungsstufe auf der KA Worms
Ausgangssituation
Die Kläranlage Worms ist mit einer Ausbaugröße von 180.000 EW eine der 8 kommunalen Anlagen des Landes Rheinland-Pfalz in der Größenklasse 5. Nach der Strategie des Landes zur Reduzierung der Einträge an Spurenstoffen soll sie aufgrund der Größe mit einer weitergehenden Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination (sogenannte 4. Reinigungsstufe) ausgestattet werden. Die Strategie des Landes orientiert sich dabei an dem vom Bund in seiner Spurenstoffstrategie für Kläranlagen entwickelten Orientierungsrahmen. Die relevanten Kriterien sind hierbei die Schutzbedürftigkeit der Gewässersysteme (Ökologie, Natur- und Artenschutz) mit ggf. höheren Qualitäts- und Nutzungsanforderungen (z.B. Trinkwassernutzung) sowie eine hohe Belastungssituation (direkt über Monitoring-Ergebnisse aber auch indirekt z.B. über den Abwasseranteil am Gewässer). Da auf größeren Kläranlagen ein höheres Eliminationspotential bezogen auf die Spurenstofffracht besteht, sind diese im Fokus der Priorisierung. Vor diesem Hintergrund hat das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM) den Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Worms (ebwo AöR) zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie aufgefordert, die als Grundlage zur Einrichtung einer 4. Reinigungsstufe dienen kann.
Die Kläranlage Worms
Unsere Leistungen
Es werden die folgenden Leistungen erbracht:
- Ausarbeitung technischer Varianten (Bemessung und Konzeptionierung von drei unterschiedlichen Verfahren)
- Wirtschaftliche Bewertung
- Auswirkungen auf die Energieeffizienz
- CO2-Bilanzierung
Ergebnisse
Als Verfahrensvarianten wurden die Ozonierung mit nachfolgender Sandfiltration, eine reine GAK-Filtration sowie die Verfahrenskombination aus Ozonierung und GAK-Filtration untersucht. Die Investitionskosten sind für die Verfahrenskombination am höchsten, da zwei Verfahrensstufen betrieben werden müssen und die Komplexität der Anlage zunimmt. Gleichzeitig steigt aber auch die Flexibilität der Anlage, da die beiden Wirkmechanismen Oxidation und Adsorption variabel eingesetzt werden können und die Elimination eines breiten Stoffspektrums ermöglichen. Die Betriebskosten können durch eine geringere Ozondosierung und längere GAK-Standzeiten somit optimiert werden.
Fließschema der Verfahrenskombination aus Ozonbehandlung und GAK-Filter als Nachbehandlung