Kommunale Kläranlagen bieten verschiedene Möglichkeiten zur Energieeinsparung, -gewinnung und -nutzung. Die WiW mbH untersucht im Rahmen des EU-Projektes INNERS beispielhaft auf der Kläranlage Buchenhofen des Wupperverbandes ein lokales Wärmeverteilnetz unter Einbezug externer Wärmenutzer.
Innovative Forschung
In dem Projekt
INNERS -
Innovative
Energy
Recovering
Strategies in the urban water cycle – wird der urbane Wasserkreislauf als ein System betrachtet, innerhalb dessen Energie transportiert und umgewandelt wird. Das Projekt wird von der Europäischen Union mit Mitteln des INTERREG IVB North West Europe-Programmes öffentlich gefördert. INNERS zielt auf einen energieneutralen oder sogar Energie produzierenden urbanen Wasserkreislauf. Hauptpunkte sind die Ermittlung von Grunddaten und die Modellierung des Energiehaushalts im urbanen Wasserkreislauf, die Durchführung von technischen Demonstrationsprojekten zur Einsparung und/oder Rückgewinnung von thermischer, chemischer oder betrieblich genutzter Energie und das Setzen von Anreizen zur weiteren Anwendung der Projektergebnisse. Das größte Energiepotenzial wird in der Wärmerückgewinnung aus Oberflächenwasser und Abwasser, in der Rückgewinnung von chemisch gebundener Energie bei der Abwasserreinigung und in einer gesteigerten Energieeffizienz bei einzelnen verfahrenstechnische Schritten der Abwasserreinigung gesehen.
Wärmenetz auf der KA Buchenhofen Wärmeverbund auf der Kläranlage Buchenhofen
Das Projekt zum Wärmeverbund auf der Kläranlage Buchenhofen ist eines von fünf Demonstrationsprojekten, mit denen das erhebliche Wärmepotenzial der Abwasserableitung und –reinigung aufgezeigt werden soll. Es zeigt, dass große Teile der anlagenintern erzeugten Wärme technisch und wirtschaftlich genutzt werden können, um den Verbrauch fossiler Energieträger bei der Wärmeerzeugung zu reduzieren oder sogar ganz zu substituieren. Bei größeren Wärmeüberschüssen z.B. aus einer zentralen Schlammbehandlung oder einer Cofermentation kann der Bilanzraum der Kläranlage erweitert und Wärme über ein lokales Wärmeverteilnetz für externe Verbraucher bereit gestellt werden. Es ist allerdings zu beachten, dass die Wärmelieferung hohe Anforderungen an die Bereitstellung auf Seiten der Kläranlage oder eine bivalent aufgebaute Wärmeversorgung bei den Nutzern erfordert. Neue Ansätze sind insbesondere während der Sommerperiode gefordert, in denen Kläranlagen mit Schlammfaulung in der Regel einen erheblichen Wärmeüberschuss aufweisen. Die Kälteerzeugung durch Wärme in Absorptionskältemaschinen, der Aufbau von Hackschnitzeltrocknungen oder eine saisonale Erhöhung im Faulraumtemperatur sind hier mögliche Alternativen.
Erweiterte Wärmebilanz der KA Buchenhofen