Drei Verfahrensansätze zur Elimination von Mikroschadstoffen werden zeitgleich mit identischen Randbedingungen großtechnisch erprobt.

Ausgangssituation

Flockungsfiltrationen kommunaler Kläranlagen können durch den Einsatz von Aktivkohle ertüchtigt werden um organische Spurenstoffe zu entnehmen, welche ansonsten nicht oder nur teilweise biologisch abgebaut werden. In dem vorangegangenen nordrhein-westfälischen Forschungsvorhaben zur Elimination von Spurenstoffen „MIKROFlock“ wurde die Dosierung von Pulveraktivkohle (PAK) in den Überstau einer Filterkammer auf der Kläranlage Buchenhofen sowie der Einsatz einer gekörnter Aktivkohle (GAK) auf der Kläranlage Düren untersucht. Da es sich um zwei Kläranlagen mit sehr unterschiedlichen Abwasserzusammensetzungen handelt, war ein direkter Vergleich der beiden Verfahren jedoch nicht möglich. Auf Basis der ersten GAK-Ergebnisse erschien es zudem sinnvoll, die Verfahrensschritte der Partikelseparation und der Mikroschadstoff-Elimination voneinander zu trennen und in separaten Stufen zu optimieren.

Projektbeschreibung

Im Zuge es Projektes 'FilterAK+' werden erstmalig drei verschiedene Verfahrensansätze parallel im großtechnischen Maßstab betrieben und hinsichtlich der erreichbaren Spurenstoffelimination sowie der verfahrenstechnischen Umsetzbarkeit untersucht. Hierbei handelt es sich um eine PAK-Dosierung direkt in den Überstau einer Filterkammer, eine einstufige GAK-Filtration sowie eine nachgeschaltete separate GAK-Filtration.

Untersuchte Verfahrensansätze im Projekt FilterAK+
Untersuchte verfahrensansätze

Projektablauf

Die notwendigen Umbau- und Programmierarbeiten an den Filterkammern wurden erfolgreich im 3.Quartal 2013 abgeschlossen. Ein wichtiger Faktor für die Umsetzung einer GAK-Filtration ist der betriebliche Aufwand für den Austausch des Filtermaterials.

Ausbau des alten Filtermaterials
Ausbau des alten Filtermaterials
Für die großtechnische Anwendung wurden zwei der 28 Filterkammern umgerüstet. Das bestehende Filtermaterial wurde ausgebaut und gegen eine Filterschicht aus granulierter Aktivkohle ausgetauscht. Das gesamte Filtermaterial inklusive Stützschicht wurde gegen eine GAK ausgetauscht.
Einspülen der GAK
Einspülen der GAK
Seit November 2013 läuft der auf 9 Monate angesetzte Versuchsbetrieb. Die WiW mbH ist mit der wissenschaftlichen Betreuung der Versuche betraut und begleitet die Versuche somit während der kompletten Laufzeit.

Projektpartner & Auftraggeber

Das Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit der Hydro-Ingenieure GmbH, dem IWW-Mühlheim und dem Wupperverband durchführt. Auftraggeber ist das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MKULNV) des Landes Nordrhein-Westfalen. Die fachliche Betreuung erfolgt zudem durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV)

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